Es gibt das Neuland wirklich
Auftaktfeier für die Pfarrei Heilige Birgitta. Was im Januar 2022 nicht möglich war, ging am Patronatsfest am 23.Juli 2022. In Lübz trafen sich die Katholiken der Region zum Festgottesdienst mit Generalvikar Pater Sascha-Philipp Geißler.
Die Pfarrei "Heilige Birgitta" wurde schon am 11. Januar 2022 gegründet. Die Katholiken aus Lübz, Parchim, Plau, Crivitz und Goldberg mussten damals auf eine große Gründungsfeier verzichten. Wie viele andere Feiern um die Jahreswende wurde das Fest wegen Corona verschoben. Das Fest sollte aber so bald wie möglich nachgeholt werden. Ein Termin lag nahe: Das erste Patronatsfest der neuen Pfarrei. Dieses Datum hatte zwar den Nachteil, dass es mitten in den Sommerferien lag. Aber am vergangenen Samstag konnte Pfarrer Johann Kraft sich trotzdem über eine ansehnliche Festgemeinde vor der Lübzer Herz-Jesu-Kirche freuen. Aus allen Gemeinden hatten die Gläubigen mitgeholfen, das Fest vorzubereiten. Goldberg stellte den Bläserkreis und den Chor. Die Versorgung mit Kaffee, Kuchen und Grillfleisch hatten sich alle aufgeteilt. Und aus Hamburg kam der Generalvikar des Erzbistums, Pater Sascha-Philipp Geißler. In der Predigt des Festgottesdienstes erklärte er, was die allseits bekannte Pfarrpatronin den "Menschen von heute" sagen kann. Als Freundin Christi, als mutige und aktive Frau ihrer Zeit uns als Pilgerin sei Brigitta auch für Christen im Mecklenburg des 21. Jahrhunderts ein Vorbild.
Ohne Angst auf einem neuen Weg gehen
"Ich bewundere an Birgitta als erstes ihre tiefe Freundschaft mit Jesus", so Pater Geißler. Die Kraft der Hingabe Christi habe sie als Kraft ihres eigenen Lebens erfahren. "Das wünsche ich auch euch und uns in der Kirche heute, dass wir uns in den vielen Problemen und Herausforderungen immer wieder daran erinnern und es leben: Die Hingabe Jesu überwindet den Tod, sie schenkt Leben, das bleibt." Als starke und aktive Frau stehe die heilige Birgitta für Mut zur Veränderung. "Birgitta macht uns bis heute Mut, von Gott, dem Leben, der Kirche, niemals zu klein zu denken. Denn sie hat erfahren: Gott denkt groß von uns. Lasst uns einander helfen, in der Liebe zu wachsen und ihr immer mehr Raum zu geben zwischen uns." Und schließlich zeige die Pilgerin Birgitta von Schweden, was es heißt, auf dem Weg zu sein. "Ich glaube mit vielen anderen: Es gibt das Neuland, in das Gott uns führt. Er wird uns nicht verlassen. Möge es uns die Ängste nehmen, wenn der Weg steinig und schwer ist. Möge Gott uns stärken, wenn wir Altes lassen müssen, um Neues zu wagen, damit wir auch morgen unsere Mission als Kirche leben können."
Für den gerade begonnen Weg als Pfarrei überbrachte Generalvikar Geißler den Dank und die Segenswünsche des Erzbischofs und Grüße aus dem ganzen Bistum. Was viele Menschen für den gemeinsamen Weg zur Gründung beigetragen hatten, berichtete der Koordinator der Entwicklung, Dr. Matthias Bender aus Schwerin. Nach weiteren Grußworten, unter anderem von Martin Gagzow (Caritas), blieb die Festgemeinde noch lange zusammen beim Singen - aus den geplanten vier Liedern wurde eine Gesangsfolge von eineinhalb Stunden - und Speisen von Buffet und Grill - nicht zu vergessen die Getränke. Denn die bekannte Lübzer Brauerei hatte für das Gründungsfest ein Fass Bier spendiert. Im kommenden Jahr wird das Patronatsfest mit einer runden Jahreszahl zusammentreffen. Vor 650 Jahren starb die heilige Birgitta von Schweden im Alter von 70 Jahren, was seinerzeit ein kaum erreichtes Alter war. Allerdings: Der 23. Juli fällt in Mecklenburg-Vorpommern wieder in die Sommerferien.
Quelle: Neue Kirchenzeitung Nr. 31 vom 7. August 2022